Marietta Blau


Marietta Blau

Bild © Eva Conners





Marietta Blau war eine Pionierin der Kernphysik.

Kindheit und Studium
Wissenschaftliche Laufbahn
Publikationen


Kindheit und Studium:

Marietta Blau wurde am 29. April 1894 in Wien geboren. Ihr Vater, Dr. Markus Blau, war Hof- Gerichtsadvokat.[1] Ihre Mutter, Florentine Blau, war eine geborene Goldenzweig. Marietta Blaus Familie gehörte dem gehobenen jüdischen Mittelstand an. Marietta Blau hatte drei Brüder, wobei ein Bruder, der Erstgeborene, sehr früh verstarb.[2]

Vom Oktober 1900 bis Juli 1905 besuchte sie die öffentliche Volksschule in der Hegelgasse 12, in Wien I. Vom Oktober 1905 bis Juli 1906 besuchte sie die Vorbereitungsklasse und im Anschluss die acht Gymnasialklassen des Privat-Mädchen-Obergymnasiums des Vereines für erweiterte Frauenbildung in der Rahlgasse 4, in Wien IV. Dort legte sie im Juli 1914 ihre Reifeprüfung mit Auszeichnung ab.

 Ab November 1914 studierte sie als ordentliche Hörerin Physik als Hauptfach und Mathematik als Nebenfach an der philosophischen Fakultät der Universität Wien.

Ihre Dissertation „Über die Absorption divergenter γ - Strahlung“[4] verfasste sie am II. Physikalischen Institut (Institut Exner). Ihre Dissertation wurde von Franz Serafin Exner und Stefan Meyer im Juli 1918 approbiert. Im Jahre 1919 promovierte sie an der Universität Wien mit Auszeichnung zum Doktor der Philosophie. [5]

 Marietta Blaus Studienzeit war durch eine schwere Krankheit überschattet. 1916 musste sie wegen einer Tbc–Erkrankung ihr Studium kurzfristig unterbrechen.[6]



[1] Curriculum vitae, Rigorosenakt Nr. 4557, Archiv der Universität Wien.

[2] Rosner, Robert/Strohmaier Brigitte (Hrsg.): Marietta Blau – Sterne der Zertrümmerung, Biographie einer Wegbereiterin der modernen Teilchenphysik, (Wien-Köln-Weimar 2003), 21f.

[3] Bildarchiv, Zentralbibliothek für Physik in Wien.

[4] Blau, Marietta: Über die Absorption divergenter γ–Strahlung, Diss., (Wien, 1919).

[5] Curriculum vitae, Rigorosenakt Nr. 4557.

[6] Soukup, R. Werner (Hrsg.): Die wissenschaftliche Welt von gestern, 315.


Wissenschaftliche Laufbahn:

Nach ihrer Promotion hospitierte sie einige Monate am Zentralröntgeninstitut in Wien. Vom 1. Juli bis zum 30. Dezember 1921 war sie als Physikerin in der Röntgenröhrenfabrik Fürstenau in Berlin angestellt. Dort beschäftigte sie sich mit elektrotechnischen und spektralanalytischen Untersuchungen. Bald darauf wurde ihr eine Stelle als Assistentin angeboten. Vom 1. Jänner 1922 bis zum 30. Oktober 1923 war sie als Assistentin am Institut für Physikalische Grundlagen der Medizin in Frankfurt am Main angestellt. Ihr Aufgabenbereich gliederte sich in:

 Ø      wissenschaftliches Arbeiten und Untersuchungen für verschiedene Industrien, wie Elektrotechnik und Elektromedizin

Ø      theoretischen und praktischen Unterricht von Ärzten, die in der Röntgenologie ausgebildet wurden

Ø      Betreuung von Dissertanten.[1]

 Aus familiären Gründen, ihre Mutter erkrankte, kehrte Marietta Blau 1923 nach Wien zurück. Wo sie die Möglichkeit bekam, am II. Physikalischen Institut und am Institut für Radiumforschung zu forschen. Sie arbeitete dort bis 1938, mit einer einjährigen Unterbrechung im Studienjahre 1932–1933. In diesem Studienjahr wurde ihr ein Internationales Stipendium des Verbandes der Akademikerinnen Österreichs zuerkannt. So arbeitete sie ein Semester bei Professor Pohl in Göttingen, wo sie in der Kristallphysik Untersuchungen durchführte. Das zweite Semester verbrachte sie am Institut Curie in Paris bei Madame Curie. Dort veröffentlichte sie eine Arbeit über von Alpha–Partikeln in Beryllium ausgelöste Neutronenstrahlen.[2]

 Stefan Meyer schrieb in seiner Befürwortung vom 27. Oktober 1930 für Marietta Blau:

„Alle ihre Untersuchungen zeichnen sich durch minutiöse Präcision aus und zeugen von theoretischem und experimentellem Können, von grossem experimentellem Geschick, Ausdauer und peinlichster Gewissenhaftigkeit.“[3]

 Zurück in Wien arbeitete Marietta Blau weiter ohne Bezahlung am Wiener Institut. Sie war darauf angewiesen, von ihren Eltern erhalten zu werden. Daher hatte sie nach dem Krieg auch keine Pensionsrechte.[4] Da ihre Arbeiten sehr erfolgreich waren, fragte sie nach einer Assistentenstelle, beziehungsweise um Entgeltung für ihre Beschäftigung. Die Antwort war kurz und hart:

 „You know, you are a woman and a Jew, and the two together are simply too much.“[5]

 Ihre Arbeiten in den Jahren bis 1938 bestanden unter anderem zuerst auf dem Gebiet der Radioaktivität, über die Zerfallskonstante von RaA. Später arbeitete sie an der Jonisation von Protonenstrahlen. Darüber veröffentlichte sie eine gemeinsame Arbeit mit Elisabeth Rona[6].

 Ein Eckpfeiler ihrer wissenschaftlichen Karriere war in den zwanziger Jahren (um 1926) die Entwicklung einer photographischen Methode zum Nachweis von Kernstrahlung. Mit deren Hilfe gelang der Nachweis neuer (Einzel-) Elementarteilchen. Sie selbst schrieb darüber:

 „Die wohl größten Vorteile der photographischen Methode liegen in der Einfachheit, mit der Experimente bewerkstelligt werden können.“[7]

 Marietta Blau lernte Hertha Wambacher kennen, die ihre Helferin wurde. Im Jahre 1936 begannen sie mit Untersuchungen über das Vorkommen von schweren Teilchen in der kosmischen Strahlung. Dabei entdeckten sie „Sterne“, die durch kosmische Strahlung verursacht wurden und auf neue Teilchen hindeuteten.[8] Marietta Blau schrieb in ihrer unveröffentlichten autobiographischen Skizze darüber:

 „Ermutigt durch die experimentellen Resultate, planten wir unmittelbar neue Experimente. […] Weiters wurden Emulsionen an Bergstationen verschiedener Höhen- und Breitenlage verteilt. Durch Vermittlung von Stefan Meyer erhielten wir von der Akademie der Wissenschaften einen Betrag, der uns Ballonflüge mit Emulsionen ermöglichen sollte. All dies wurde jedoch durch die politischen Ereignisse in Österreich 1938 abgebrochen.“[9]

 Marietta Blau und Hertha Wambacher veröffentlichten in den Jahren 1932 und 1938 gemeinsam zwanzig Arbeiten. In dieser Zeit wurde keine Forschungsarbeit von Marietta Blau mit einem anderen Mitarbeiter publiziert.

Marietta Blau und Hertha Wambacher wurden für ihre wissenschaftlichen Arbeiten mit Preisen geehrt. 1936 erhielten sie den Haitinger–Preis der österreichischen Akademie der Wissenschaften für ihre Neutronen–Arbeiten.[10]

Im Jahre 1937 bekamen sie von der Akademie der Wissenschaften in Wien für ihre „Untersuchungen der photographischen Wirkungen der Alphastrahlen, der Protonen und der Neutronen“ den Ignaz-L.-Lieben-Preis im Wert von 1000 Schilling.[11]

 A. Schwella, ein Institutsmitarbeiter, antwortete einst auf die Frage nach Gleichstellung der beiden Frauen Blau–Wambacher, nachdem Berta Karlik sie als gleichwertig betrachtete, folgendes:

 “It was well known that Blau had been the real researcher and that Wambacher had been a mere assistant.“[12]

 Bereits seit 1924 war Hertha Wambacher unterstützendes Mitglied der österreichischen Heimwehr. Im März 1934 trat sie der NSDAP bei.[13] Trotzdem scheint sich ihre politische Haltung lange Zeit nur geringfügig auf die Zusammenarbeit der beiden Physikerinnen ausgewirkt zu haben.[14]

 Die Wende kam mit dem Einmarsch deutscher Truppen. Galison schrieb dazu in einem Artikel über Marietta Blau:

 „For one brief moment Blau was at the peak of her career. She had a film prepared in such a way and exposed at such a height as to give her an advantage over virtually all competitors. The golden moment ended abruptly with the rapidly deteriorating political situation. Suddenly Wambacher, one-time student and subordinate, had the upper hand over her former advisor.”[15]

 Als Jüdin musste Marietta Blau mit dem Einmarsch der deutschen Truppen Österreich und das Radiuminstitut, in dem sie fünfzehn Jahre lang gearbeitet hatte, im März 1938 verlassen. Aufgrund einer Einladung von Ellen Gleditsch ging sie nach Oslo. Ellen Gleditsch war Professorin für Anorganische Chemie an der Universität in Oslo. In den Jahren 1937/38 forschte Gleditsch am Wiener Radiuminstitut.

 Ausschnitt aus einem Brief von Marietta Blau an Friedrich Paneth[16] vom 21. März 1938 über ihre Flucht:

 „Ich habe am 12. III. um 7 h abends Wien verlassen u. war mir eigentlich nicht klar über die politische Lage; ich hätte schon anfangs März wegfahren sollen u. habe es immer wieder verschoben u. bin vielleicht als letzter Oesterreicher über die deutsche Grenze gekommen. Man wußte in Wien bis zum letzten Moment nicht, was uns bevorstand u. mir kamen erst auf der Reise die deutschen Truppen entgegen u. erst da wußte ich, daß man alle Hoffnung aufgeben mußte. Ich weiß jetzt nicht, ob ich jemals zurückkommen kann oder als Flüchtling behandelt werde u. bin natürlich ganz verzweifelt.“[17]

 Bereits zu Beginn des Jahres 1938 bat Marietta Blau Paneth um einen Gefallen. Sie wollte die Versuche mit kosmischen Strahlen in größeren Höhen fortsetzen. Paneth ließ für seine wissenschaftlichen Arbeiten Ballone in die Stratosphäre aufsteigen. So bat Marietta Blau ihn, ein Paket photographischer Platten, um Spuren der Teilchen der kosmischen Strahlung in den Emulsionen zu registrieren, mitzunehmen. Doch erfolgte der Ballonaufstieg erst nach Einmarsch deutscher Truppen in Österreich. Paneth beschloss, die exponierten Platten nicht mehr nach Wien zu schicken. Jedoch hoffte er, Marietta Blau würde einmal die Möglichkeit haben, die Platten auszuwerten. Dazu kam es aber nie.[18]

 Auch ihre eigenen Forschungsaufzeichnungen gingen im Krieg verloren. 1938, als sie auf der Flucht war, wurde ihr Zeppelin zur Landung gezwungen. Im Zuge dessen wurden ihre wissenschaftlichen Notizblöcke von der Gestapo beschlagnahmt. Was danach mit ihren Aufzeichnungen passierte, konnte nicht mehr eruiert werden. Marietta Blau selbst glaubte, dass ihre Aufzeichnungen zurück zu ihren ehemaligen Kollegen ans Institut für Radiumforschung gebracht wurden. Bestätigt konnte dies nie werden.[19]

 In Oslo veröffentlichte sie eine Arbeit über die Alpha-Strahlung eines Elementes, die man später einem noch unbekannten Isotop von Samarium zuordnen konnte. Auch in Norwegen konnte sie nur eine Zeit lang bleiben.

 Auf Empfehlung von Albert Einstein nahm sie im Jahre 1939 einen Ruf an die Technische Hochschule von Mexiko City an. Dies war ihre Rettung vor dem Holocaust. Das mexikanische Exil war auch die Rettung ihrer Mutter, da Marietta Blau die Möglichkeit hatte, sie mitzunehmen.[20]

 In Mexiko war sie als Professorin für Physik tätig. Gleichzeitig arbeitete sie an Untersuchungen über radioaktive Gesteine.[21]

 Albert Einstein schrieb in seinem Empfehlungsschreiben vom 14. Februar 1938:

 „In Wien arbeitet auf dem Gebiet der Radio-Aktivität eine sehr begabte Experimental-Physikerin. […] Es liegt hier eine wunderbare Gelegenheit vor, eine Kraft zu gewinnen, die mit bescheidenen Mitteln eine wissenschaftliche Forschungs- und Lehrtätigkeit in Ihrem Lande entfalten könnte. […] Wenn es Ihnen gelänge, diese Forscherin nach Mexico City zu verpflanzen, würden Sie sich nach meiner Ueberzeugung ein dauerndes Verdienst um die dortige Wissenschaftspflege erwerben.“[22]

 Jedoch waren selbst für Marietta Blau die Mittel zu forschen zu bescheiden. Die Arbeitsbedingungen waren sehr ungünstig. Ihre Hauptaufgabe bestand in der Lehrtätigkeit. Aber auch dafür waren die einfachsten Geräte nicht vorhanden. Die Lehrtätigkeit bezeichnete Marietta Blau nicht als Arbeit. Arbeiten war für sie gleichbedeutend mit wissenschaftlicher Forschung. So nützte Marietta Blau jede Möglichkeit, um an wissenschaftliche Daten zu kommen. Studenten, die Bergtouren planten, gab sie zum Beispiel Photoplatten zur Aufnahme von kosmischer Strahlung mit, um an wissenschaftliche Daten zu kommen. Während ihrer Zeit in Mexiko, sie blieb fünf Jahre, veröffentlichte sie sechs Arbeiten.[23]

 Nach drei Jahren der Isolation von der Physik richtete sie ein Schreiben an Albert Einstein mit der Bitte zur Intervention:

 „If one would simply let me work. I could prove, at least to the best of my abilities, that an emigrant can be more than a useless burden.”[24]

 Daraufhin setzte sich Albert Einstein erneut für sie ein. Am 24. Juni 1941 schrieb er auf Blaus Bitte einen Brief an die Mexikanische Botschaft. In seinem Schreiben bat er, Marietta Blau eine angemessenere (geeignetere) Arbeit als Wissenschaftlerin zu geben.

 „ […] the trouble it hat she has not had – until know- the opportunity for useful work. I know Miss Blau as a very capable experimental physicist who could do valuable service to your country.“[25]

 Während der Zeit in Mexiko trafen Marietta Blau zwei Schicksalsschläge. Anfang 1944 verstarb ihre Mutter nach schwerem Leberkrebsleiden, und sie selber infizierte sich mit Flecktyphus.[26]

 In einem Brief vom 9. Dezember 1946 an Stefan Meyer schrieb sie rückblickend auf die Zeit in Mexiko:

 „Das Leben dort war außerordentlich anregend u. interessant aber auch ziemlich abenteuerlich. […] Aber ich habe damals so viel Güte und Liebe von Menschen dort empfangen, daß mir die Erinnerung daran sehr wertvoll ist.“[27]

 Im Mai 1944 kam sie nach New York, wo ihr jüngerer Bruder Ludwig lebte. Auch zu Herta Leng und Elisabeth Rona die sie noch aus der Wiener Zeit kannte, konnte sie hier wieder Kontakt pflegen.[28]

 Zuerst nahm sie eine Stelle in der Industrie an. Sie war für die „Canadian Radium and Uranium Corporation“ tätig. Während der Zeit in New York arbeitete sie verschiedene Patente teils alleine, teils mit Mitarbeitern aus. Weiters veröffentlichte sie verschiedene Arbeiten über Meßmethoden für radioaktive Präparate und anderes in amerikanischen wissenschaftlichen Zeitschriften.

 Marietta Blau wurde im Jahre 1948 von der „Atomic Energie Comission“ an die Columbia University (New York City) als Research-Physiker berufen.[29]

Am 26. Juli 1948 schrieb Marietta Blau einen Brief an Hans Thirring, indem sie unter anderem ihre neue Arbeitssituation schildert:

 „ […] bin sehr froh, die Wissenschaft wieder einmal gegen die Arbeit in Industry oder Lehre wie in Mexico ausgetauscht zu haben. Aber die langen schweren Jahre haben mir ziemlich zugesetzt, so dass ich die neue Arbeit nicht so sehr genießen kann als ich eigentlich sollte.“[30]

 Zwei Jahre später, 1950, wurde sie von der „Atomic Energy Commission“ an das Brookhaven National Laboratory (Long Island) berufen.[31] Dort stand ein sehr leistungsfähiger Teilchenbeschleuniger „Cosmotron“ zur Verfügung. Es gelang zum ersten Mal, mit Sicherheit die Erzeugung von Mesonen, schweren Elektronen, durch Mesonen zu beweisen.[32]

 Im Jahre 1955 wurde Marietta Blau von Brookhaven freigestellt. Sie nahm eine Stelle als Associate Professor an der Universität of Miami in Florida an. Dort unterrichtete sie in verschiedenen Disziplinen der Physik. Von den American Air Forces wurde ihr ein Stipendium zuerkannt. Damit kaufte sie einige für ihre Untersuchung nötigen Apparate. Mit diesem Geld konnte sie sich auch ein neues Laboratorium einrichten. Somit wurde es ihr ermöglicht, gemeinsam mit Kollegen und Studenten einen für die Bestimmung des Jonisationsparameters in Emulsionen besonders vorteilhaften Apparat zu bauen.

 Während der Zeit in Miami verfasste sie gemeinsam mit Kollegen verschiedene Arbeiten. Arbeiten über Antiprotonen, negative π-Mesonen und K-Mesonen. Für das zweibändige Werk „Methods of Experimental Physics – Nuclear Physics“ schrieb sie mehrere Beiträge. Einige dieser Beträge stellte sie nach ihrer Rückkehr nach Wien, im Frühjahr 1960, fertig.[33]

 Blaus Gesundheit war durch die Aussetzung von radioaktiven Strahlen geschwächt. Sie hatte schmerzhafte Strahlenschäden auf ihren Händen und litt an einem grauen Star. Um 1960 wurde es ihr durch die Sehbehinderung unmöglich gemacht, ohne Operation ihre Arbeit weiterzuführen. Mit der geringen Pension, die sie in den Vereinigten Staaten erhielt, konnte sie sich das Leben und die medizinischen Kosten nicht leisten. Von Österreich bestand kein Anspruch auf Pension, da sie hier nie für ihre Arbeit Gehalt bekommen hatte. Medizinische Ausgaben waren in Österreich jedoch billiger, und so beschloss sie zurückzukehren. Sie war so schwach bei Gesundheit, dass sie einige Jahre warten musste, bis der Augeneingriff vorgenommen werden konnte. Marietta Blau hatte immer die Hoffnung, mit gewonnener Sehstärke zurück in die Vereinigten Staaten zu reisen, um ihre Forschungstätigkeit wieder aufzunehmen. Doch nach der erfolgreichen Augenoperation litt sie unter Herzproblemen.[34]

 Zurück in Wien war sie wieder nur freie Mitarbeiterin am Institut für Radiumforschung. Sie betreute Dissertantinnen und arbeitete als Beistand einer Hochenergiegruppe. Die Leitung dieser Gruppe hatte Brigitte Czapp[35], spätere Buschbeck, über. Im Sommer 1961 hielt sie Vorträge an der Universität Bern und am europäischen Kernforschungszentrum CERN in Genf[36].

 Marietta Blau nahm zwar gleich wieder am wissenschaftlichen Leben teil, war aber sehr verbittert. Kränkend war für sie, dass sie wieder, trotz ihrer wissenschaftlichen Leistungen, nur als freie Mitarbeiterin tätig war, und ihre Kollegin Berta Karlik, die ihr vor dem Krieg sehr nahe stand, hatte die Institutsleitung inne.[37] Aber auch dass Georg Stetter, ein ehemaliger Nationalsozialist, wieder als Professor am Physikalischen Institut beschäftigt war. Stetter flüchtete gegen Ende des Krieges, als die Alliierten Wien erreichten. Er ließ eine „black list“ zurück, „in which he had classified all the members of the institute according to their (Nazi) political reliability.“[38] Hans Thirring, Leiter des Institutes für Theoretische Physik in Wien, holte Georg Stetter zurück. „This appointment was presented as a generous act of reconciliation.“[39]

 Aufgrund dieser, ihrer Bitterkeit, wollte sie trotz Geldnöten nie um eine besoldende Stelle am Institut fragen. Ihre Hoffnung war es, durch Arbeit, wie zum Beispiel durch wissenschaftliche Publikationen, ihre magere Pension aufzubessern. Trotz intensivster Bemühungen konnte keine zusätzliche Einnahmequelle gefunden werden. Mit der Zeit verschlimmerte sich ihr Gesundheitszustand so drastisch, dass es ihr nicht mehr möglich war Arbeit anzunehmen.[40]

 Otto Blau, Mariettas Bruder, schrieb in einem Brief vom 22. Jänner 1977 an Leopold Halpern über seine Schwester:

 „Soweit mir bekannt ist, hat Marietta keine Restitution erhalten und ich glaube auch, keine erbeten. Sie hat ausserordentlich bescheiden gelebt, wie ueberhaupt aussergewaoehnlich [sic!] Bescheidenheit ein Charakterzug ihres Wesens war.“[41]

 Marietta Blaus wissenschaftliche Tätigkeiten wurden neben dem Haitinger-Preis und dem Ignaz-L.-Lieben-Preis noch mit weiteren Verleihungen gewürdigt. Im Jahre 1962 erhielt sie den Erwin-Schrödinger-Preis. In der Verkündung wird dies wie folgt begründet:

 „Die Verleihung des Erwin-Schrödinger-Preises für das Jahr 1962 in der Höhe von S 30.000.- AN Frau Dr. Marietta Blau, ehem. Professor an der Universität Miami (Florida), für die Entwicklung der grundlegenden photographischen Methode zur Untersuchung von Elementarteilchen und insbesondere für die gemeinsam mit Frau Dr. Wambacher gemachte Entdeckung der Zertrümmerungssterne.“[42]

 1961 stellte Karl Prizbram den Antrag, Marietta Blau als korrespondierendes Mitglied in die Akademie der Wissenschaften aufzunehmen. Dieser Antrag fand nicht die erforderliche Mehrheit.

 1967 erhielt sie den Preis der Stadt Wien für Naturwissenschaften und eine Plakette vom Radium Institut in Paris. 1969 wurde ihr von der Universität Wien das Goldene Doktordiplom zuerkannt.[43]

 Zweimal wurde sie von Erwin Schrödinger (einmal im Jahre 1950) und einmal von Hans Thirring für den Nobelpreis der Physik vorgeschlagen. Doch diese höchste Auszeichnung wurde ihr vorenthalten. Sie leistete jedoch für einen anderen Physiker wichtige und entscheidende Vorarbeiten. Die Veröffentlichung der Zertrümmerungssterne von Blau-Wambacher fand beim Physiker Cecil F. Powell großes Interesse. Er führte ihre Forschungen weiter und erhielt für seine Ergebnisse 1950 den Nobelpreis für die Entdeckung des Pions.

 „Es scheint als Ironie des Schicksals, dass Blau, die nun schon mehr als zwölf Jahre fern der Heimat und den Großteil davon fern jeglicher angemessener wissenschaftlicher Betätigungsmöglichkeit hatte verbringen müssen, nun auch mit ansehen musste, dass diejenigen, denen günstigere Bedingungen beschieden waren, auf der Grundlage ihrer Ergebnisse die photographische Methode zu internationaler Anerkennung gebracht hatten.“[44]

 Im Jahre 1950 verstarb Hertha Wambacher, die ehemalige Schülerin Blaus. In einem Nachruf wurde sie als die Entdeckerin der Zertrümmerungssterne dargestellt, während Blau kaum erwähnt wurde. Blau beschrieb in einer Festschrift kurz vor Wambachers Tod ihre gemeinsame Zusammenarbeit als fair und vollständig.

 Hannelore Sexl[45] erwähnte - in einem Interview mit Reinhard Schlögl -, dass Berta Karlik der Meinung war, dass sich Marietta Blau „selber ins Eck stellte“[46].

 Im Jahre 1969 erkrankte Blau an Krebs. Am 27. Jänner 1970 verstarb sie nach viermonatigem Krankenhausaufenthalt.



[1] Biographieordner Marietta Blau, Zentralbibliothek für Physik an der Universität Wien.

[2] Biographieordner Marietta Blau, ZB für Physik Wien.

[3] Biographieordner Marietta Blau, ZB für Physik Wien.

[4] Halpern, Leopold E.: Marietta Blau: Discoverer of the Cosmic Ray „Stars“. In: Rayner-Canham: A Devotion to Their Science, Pioneer Women of Radioactivity, (London, 1997), 197.

[5] Moore, Walter: Schrödinger. Life and Thought, (Cambridge-New York-Melbourne, 1989), 480.

[6] Elisabeth Rona wurde 1890 als Jüdin in Budapest geboren und verstarb 1982 in Miami. Sie studierte Chemie und Physik an der Universität in Budapest. 1911 promovierte sie. Danach arbeitete sie in Karlsruhe, Budapest und Berlin. Von 1926-1938 war sie wissenschaftliche Mitarbeiterin am Radiuminstitut. Nach dem Anschluss kehrte sie nach Budapest zurück und 1941 emigrierte sie in die USA. Ab 1965 war sie an der Universität Miami angestellt.

[7] Biographieordner Marietta Blau, ZB für Physik Wien.

[8] Reiter, Wolfgang L.: Das Jahr 1938 und seine Folgen für die Naturwissenschaften an Österreichs Universitäten. In: Stadler, Friedrich (Hrsg.): Vertriebene Vernunft II. Emigration und Exil österreichischer Wissenschaft, (Wien–München, 1988), 721.

[9] Biographieordner Marietta Blau, ZB für Physik Wien.

[10] Biographieordner Marietta Blau, ZB für Physik Wien.

[11] Almanach der ÖAW, (Wien, 1937), 351.

[12] Halpern, Leopold E.: Marietta Blau: Discoverer of the Cosmic Ray „Stars“, 199.

[13] Personalakt Hertha Wambacher Nr. 3664, Archiv der Universität Wien.

[14] Reiter, Wolfgang L.: Das Jahr 1938 und seine Folgen für die Naturwissenschaften, 315.

[15] Galison, Peter L.: Marietta Blau: Between Nazis and Nuclei. In: Physics Today, November 1997, 45.

[16] Friedrich Paneth (1887-1958) wirkte vor 1920 als zweiter Assistent am Radiuminstitut. Arbeitete später an der Universität in Berlin und Königsberg. Er emigrierte bereits 1933 nach England.

[17] Rosner, Robert/Strohmaier, Brigitte (Hrsg.): Marietta Blau – Sterne der Zertrümmerung, 42.

[18] Soukup, R. Werner (Hrsg.): Die wissenschaftliche Welt von gestern, 317.

[19] Galison, Peter L.: Marietta Blau: Between Nazis and Nuclei, 46.

[20] Soukup, R. Werner (Hrsg.): Die wissenschaftliche Welt von gestern, 318.

[21] Autobiographische Skizze, Biographieordner Marietta Blau, ZB für Physik Wien.

[22] Biographieordner Marietta Blau, ZB für Physik Wien.

[23] Rosner, Robert/Strohmaier, Brigitte (Hrsg.): Marietta Blau – Sterne der Zertrümmerung, 45-48.

[24] Galison, Peter L.: Marietta Blau: Between Nazis and Nuclei, 45.

[25] Galison, Peter L.: Marietta Blau: Between Nazis and Nuclei, 47.

[26] Rosner, Robert/Strohmaier, Brigitte (Hrsg.): Marietta Blau – Sterne der Zertrümmerung, 49.

[27] Archiv Radiumforschung, Österreichische Akademie der Wissenschaft.

[28] Rosner, Robert/Strohmaier, Brigitte (Hrsg.): Marietta Blau – Sterne der Zertrümmerung, 52ff.

[29] Autobiographische Skizze, Biographieordner Marietta Blau, ZB für Physik Wien.

[30] Archiv Radiumforschung, Österreichische Akademie der Wissenschaft.

[31] Autobiographische Skizze, Biographieordner Marietta Blau, ZB für Physik Wien.

[32] Jankowsky Heinz: Österreichs große Erfinder. Ihr Leben, ihre Arbeiten, ihre Schicksale, (Graz-Wien-Köln, 2000), 210.

[33] Biographieordner Marietta Blau, ZB für Physik Wien.

[34] Halpern Leopold: Marietta Blau (1894-1970). In: Grinstein, Louise S./Rafailovich, Miriam H. (Hrsg.): Women in Chemistry and Physics. A Biobibliographic Sourcebook, (London, 1993), 58f.

[35] Brigitte Buschbeck wurde 1935 in Wien geboren. 1959 Promotion in Physik an der Universität Wien. Von 1956 bis 1959 war sie wissenschaftliche Hilfskraft am Institut für Radiumsforschung. Zweijähriger Forschungsaufenthalt in Genf am CERN. Leiterin der Hochenergiegruppe. Ab 1968 Forschungsassistentin am Institut für Hochenergiephysik der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Sie hat zwei Kinder.

[36] Conseil Europeenne pour la Recherche Nucleaire; auf Deutsch: Europäische Organisation für Kernforschung.

[37] Rosner, Robert/Strohmaier, Brigitte (Hrsg.): Marietta Blau – Sterne der Zertrümmerung, 65-69.

[38] Halpern, Leopold: Marietta Blau: Discoverer of the Cosmic Ray „Stars“, 202.

[39] Halpern, Leopold: Marietta Blau: Discoverer of the Cosmic Ray „Stars“, 202.

[40] Halpern, Leopold: Marietta Blau: Discoverer of the Cosmic Ray „Stars“, 59.

[41] Biographieordner Marietta Blau, ZB für Physik Wien.

[42] Almanach ÖAW, 1962, 242.

[43] Biographieordner Marietta Blau, ZB für Physik Wien.

[44] Rosner, Robert/Strohmaier, Brigitte (Hrsg.): Marietta Blau – Sterne der Zertrümmerung, 56.

[45] Hannelore Sexl, geb. Eggstain wurde 1939 in Wien geboren. Von 1957 bis 1962 studierte sie Physik, Mathematik und Philosophie an der Universität Wien. Dissertierte bei Walter Thirring (Institut für Theoretische Physik). Es folgten Forschungsaufenthalte unter anderem bei CERN in Genf und bei der NASA in Washington D.C. Sie hielt Gastvorträge unter anderem in Bern, Universität München, Gießen, Erlangen, TU Berlin, Rom und Paris. 1977 legte sie die Lehramtsprüfung in Physik und Mathematik an der Universität Wien ab. Seit 1992 ist Hannelore Sexl Konsulentin der österreichischen Akademie der Wissenschaften und dort Mitglied der Kommission für Geschichte der Naturwissenschaften, Mathematik und Medizin.

[46] Hannelore Sexl im Gespräch mit Reinhard Schlögl, 24. Februar 1999.

Publikationen:

1.      Über die Absorption divergenter γ–Strahlung, MIR 110 (1918); Sitzungsbericht d. Akad. d. Wissenschaft in Wien, math.-naturwiss. Klasse. 127, (1918), S. 1253-1279.

2.      mit K. Altenburger, Über einige Wirkungen von Strahlen II, Z. f. Physik 12, (1922), S. 315-329.

3.      mit K. Altenburger, Über eine Methode zur Bestimmung des Streukoeffizienten und des reinen Absorptionskoeffizienten von Röntgenstrahlen, Z. f. Physik 25, (1924), S. 200-214.

4.      Über die Zerfallskonstante von RaA, Mitteilungen des Institutes für Radiumforschung (MIR) 161 (1924); Sitzungsber. 133, (1924), S. 17-22.

5.      Über die photographische Wirkung natürlicher H-Strahlen aus Paraffin, MIR 179, (1925); Sitzungsber. 134, (1925), S. 427-436.

6.      Die photographische Wirkung von H-Strahlen aus Paraffin und Aluminium, Z. für Physik 34, (1925), S. 285-295.

7.      mit E. Rona, Ionisation durch H-Strahlen, MIR 190, (1926); Sitzungsber. 135, (1927), S. 573-585.

8.      Über die photographische Wirkung von H-Strahlen II, MIR 208, (1927); Sitzungsber. 136, (1928), S. 469-480.

9.      Über die photographische Wirkung von H-Strahlen aus Paraffin und Atomfragmenten, Z. f. Physik 48, (1928), S. 751-764.

10.  Über die photographische Intensitätsmessung von Poloniumpräparaten, MIR 220, (1928); Sitzungsber. 137, (1928), S. 259-268.

11.  mit E. Rona, Weitere Beiträge zur Ionisation durch H-Partikeln, MIR 241, (1929); Sitzungsber. 138, (1929), S. 717-731.

12.  mit E. Rona Anwendung der Chamié’schen Methode zur Prüfung des chemischen Verhaltens von Polonium, MIR 257, (1930); Sitzungsber. 139, (1930), S. 275-279.

13.  Quantitative Untersuchungen der photographischen Wirkung von α- und H-Partikeln, MIR 259, (1930); Sitzungsber. 139, (1930), S. 327-347.

14.  mit E. Kara-Michailova, Über die durchdringende Strahlung des Poloniums, MIR 283, (1931); Sitzungsber. 140, (1931), S. 610-622.

15.  Über photographische Untersuchungen mit radioaktiven Strahlungen, In: Dessauer F. (Hrsg): Zehn Jahre Forschung auf dem physikalisch-medizinischen Grenzgebiet, Georg Thieme Verlag, Leipzig 1931, S. 390-398

16.  Über das Abklingen des latenten Bildes bei Exposition mit α-Partikeln, MIR 284, (1931); Sizungsber. 140, (1931), S. 623-628.

17.  mit H. Wambacher, Über das Verhalten einer kornlosen Emulsion gegenüber α-Partikeln, MIR 291b, (1932); Sitzngsber. 141, (1932), S. 467-474; auch Monatsh. Chemie 61, (1932), S. 99-106.

18.  mit H. Wambacher, Über Versuche, durch Neutronen ausgelöste Protonen photographisch nachzuweisen, MIR 296a, (1932); Anz. Akad. Wiss. Wien 69, (1932), S. 180-181.

19.  mit H. Wambacher, Über Versuche, durch Neutronen ausgelöste Protonen photographisch nachzuweisen II, MIR 299, (1932); Sitzungsber. 141, (1932), S. 617-620.

20.  Eine neue Fremdabsorption in Alkalihalogenidkristallen, Nachr. Ges. Wiss. Göttingen II 51, (1933), S. 401-405.

21.  mit H. Wambacher, Über den Einfluss des Kornzustands auf die Schwärzungsempfindlichkeit bei Exposition mit α-Partikeln, Z. Wiss. Photogr. Photochem. 31, (1933), S. 243-250.

22.  La méthode photographique et les problèmes de désintégration artificielle des atomes, J. Phys. Radium (Serie 7) 5, (1934), S. 61-66.

23.  mit H. Wambacher, Physikalische und chemische Untersuchungen zur Methode des photographischen Nachweises von H-Strahlen, MIR 339, (1934); Sitzungsber. 143, (1934), S. 285-301.

24.  mit H. Wambacher, Versuche nach der photographischen Methode über die Zertrümmerung des Aluminiumkernes, MIR 344 (1934); Sitzungsber. 143, (1934), S. 401-410.

25.  mit H. Wambacher, Zum Mechanismus der Desensibilisierung photographischer Platten, Z. Wiss. Photogr. Photophys. Photochem. 33, (1934), S. 191-197.

26.  mit H. Wambacher, Die photographische Methode in der Atomforschung, Photogr. Korresp. 5, (1934), S. 31-40.

27.  mit H. Wambacher, Photographic desensitisers and oxygen, Nature (London) 134, (1934), S. 538.

28.  mit H. Wambacher, Über die Empfindlichkeit desensibilisierter photographischer Schichten in Abhängigkeit vom Luftsauerstoff und von der Konzentration der Desensibilisatoren, MIR 367, (1935); Sitzungsber. 144, (1935), S. 403-408.

29.  mit H. Wambacher, Zum Mechanismus der Desensibilisierung photographischer Platten II, Z. f. Wiss. Photogr. Photophys. Photochem. 34, (1935), S. 253-266.

30.  Über den Einfluss des Luftsauerstoffes auf den photographischen Prozess der Ausbleichung, Photogr. Korresp. 71, Beilage 3, (1935), S. 21-28.

31.  mit H. Wambacher, Zur Frage der Verteilung der α-Bahnen der Radiumzerfallsreihe, MIR 387, (1936); Sitzungsber. 145, (1936), S. 605-609.

32.  mit H. Wambacher, Über den Desensibilisierenden Einfluss von Chlor- und Bromsalzlösungen auf mit Farbstoffen imprägnierte photographische Schichten, Photogr. Korresp. 72, (1936), S. l08-109.

33.  mit H. Wambacher, Bemerkungen zur Desensibilisierungstheorie von K. Weber, Z. f. Wiss. Photogr. Photophys. Photochem. 35, (1936), S. 211-215.

34.  mit H. Wambacher, Längenmessung von H-Strahlbahnen mit der photographischen Methode, MIR 397, (1937); Sizungsber. 146, (1937), S. 259-272.

35.  mit H. Wambacher, Vorläufiger Bericht über photographische Ultrastrahluntersuchungen nebst einigen Versuchen über die „spontane Neutronenemission“, MIR 404, (1937); Sitzungsber. 146, (1937), S. 469-477.

36.  mit H. Wambacher, Disintegration processes by cosmic rays with the simultaneous emission of several heavy particles, Nature (London) 140, (1937), S. 585.

37.  Nach gemeinsamen Versuchen mit H. Wambacher, Über die schweren Teilchen in der Ultrastrahlung (Kurzfassung eines Vortrags), Verh. der Deutschen Phys. Ges. 18, 123, (1937).

38.  mit H. Wambacher, II. Mitteilung über photographische Untersuchungen der schweren Teichen in der kosmischen Strahlung. Einzelbahnen und Zertrümmerungssterne, MIR 409, (1937); Sitzungsber. 146, (1937), S. 623-641.

39.  mit H. Wambacher, Photographic tracks from cosmic rays, Nature (London) 142, (1938), S. 613.

40.  mit H. Wambacher, Die photographische Methode in der Atomforschung II, Bericht, Photogr. Korresp. 74, (1938), S. 2-6 und S. 23-29.

41.  Über das Vorkommen von Alpha-Teilchen mit Reichweiten zwischen 1.2 und 2 cm in einer Samariumlösung, Arch. Math. Naturvidensk.. B 42, (4), (1939), S. 1-10.

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76.  C. F. Carter und A. Perlmutter, Interaction and decays of hyperons produced in K-capture stars at rest, PB Report 149322. USDCTS, (1960), auch Department of Defense Report AFOSR-TN-60-745, (1960).

77.  Methods of Experimental Physics – Vol. 5: Nuclear Physics, edited by L. C. L. Yuan und C.-S. Wu, Academic Press, New York und London (1961, 1963).

(1)   Section 1.7. Photographic emulsions, Vol. 5A, S. 208-264.

(2)   Section 2.1.1.3. Charge determination of particles in photographic emulsions, Vol. 5A, S. 298-307.

(3)   Section 2.2.1.1.5. Momentum measurement in nuclear emulsions, Vol. 5A, S. 388-408.

(4)   Section 2.2.3.8. Detection and measurement of gamma-rays in photographic emulsions, Vol. 5A, S. 676-682.

(5)   Section 2.3.5. Determination of mass of nucleons in emulsions, Vol. 5B,       S. 37-44.

78.  C. F. Carter und A. Perlmutter, An example of hyperfragment decay in the π+mode and other interactions of K- mesons and hyperons in emulsions, Nuovo Cimento 27, (1963), S. 774-785.

79.  Fotografitseckie emulsii, In: Principy I metody registracii elementarnich tschastits, Moskau (1963), (teilweise Übersetzung der Beiträge in Methods of Experimental Physics – Vol. 5: Nuclear Physics).