LITERATURHINWEISE

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Peter Labudde (Hrsg.)

Mädchen und Jungen im Physikunterricht

Naturwissenschaften im Unterricht (NiU) 10 (1999) Nr. 49
Zu beziehen über den Buchhandel oder direkt über den Verlag Klett Cotta. Auslieferung für Österreich: A-1010 Wien, Hohenstauffeng. 5. ISBN 0946-2147, Best. Nr.: 13049.

Der Herausgeber dieses Hefts ist der Schweizer Didaktiker Peter Labudde. Im Vorwort des Heftes schreibt er: "Uns Lehrkräften gelingt es oftmals zu wenig, Kindern und Jugendlichen und hier insbesondere Mädchen und jungen Frauen Wege zur Physik zu erschließen. Die individuell verschiedenen Vorerfahrungen von Mädchen und Jungen, das unterschiedliche Selbstwertgefühl in Physik und geschlechtsspezifische Sozialisation der Lernenden und Lehrenden sind einige der Herausforderungen, denen wir uns zu stellen haben. Die Autorinnen und Autoren des Heftes zeigen ... welche Unterrichtskonzepte sie entwickelt und umgesetzt haben, sei es im normalen Unterricht oder in Modellversuchen und Forschungsprojekten. Die Ergebnisse zeigen eindrucksvoll, dass es vielfältige Möglichkeiten gibt, den Physikunterricht mädchen- und damit auch jungengerecht zu gestalten."

Die Themen des ersten Teils dieses Hefts umfassen Forschungsergebnisse, aber auch persönliche Erfahrungsberichte zum Thema monoedukativer Physikunterricht. Der zweite Teil enthält erprobte Unterrichtseinheiten u. a. zu den Themen Blutkreislauf und Fahrrad. Elisabeth Frank schreibt zum Thema: Kernphysikerinnen im Porträt, Identifikationsmöglichkeiten für Mädchen. Ein Heft, das nicht nur Hintergrundinformation bietet sondern auch Unterrichtsmaterialien, die ohne größeren Aufwand im Unterricht verwendet werden können.


Doris Lemmermöhle, Dietlind Fischer, und Dorle Klika

Lesarten des Geschlechts

Zur De-Konstruktionsdebatte in der erziehungs-wissenschaftlichen Geschlechterforschung

Tagungsband. Verlag Leske + Budrich, Opladen; 279 Seiten
ISBN-10: 3810028665, ISBN-13: 978-3810028662

Das Buch bietet eine Einführung in den aktuellen Stand theoriegeleiteter Frauen- und Geschlechterforschung in der Erziehungswissenschaft für Forschende, Studierende und für diejenigen, die Grundlagen der Wissenschaftlichkeit von Frauenforschung nachspüren. Verschiedene Diskurse zu "Identität", "Differenz", "Subjekt" und "Geschlecht" aus philosophischer, erkenntnistheoretischer, wissenschaftskritischer, empirisch-sozialwissenschaftlicher und ethnisch-politischer Denktradition werden aufgegriffen und fortgeführt unter erziehungswissenschaftlicher Perspektive, um mögliche Erträge für eine Neustrukturierung der Geschlechterdebatte zu prüfen. Die Konstruktivität von individueller und sozialer Identität mittels Sprache, Deutungsmustern und Habitusformationen hat mittlerweile auch Eingang in empirische Programme gefunden. Dagegen ist der Ansatz der Dekonstruktion (Derrida) als theoretisches Konzept und als Strategie zur Aufklärung der Muster der Konstruktionsprozesse bzw. der Bedeutungsgenerierung noch relativ neu. Er könnte sich als eine Chance erweisen, entlang der Grenzen von systemtheoretischen und konstruktionistischen Theorien eine politische Dimension zu integrieren, um als kritisch verändernde Strategie gegenüber Macht wirksam zu werden.